20.12.2015

[Rezension] Es wird keine Helden geben - Anna Seidl


Titel: Es wird keine Helden geben
Originaltitel: ---
Autor: Anna Seidl
Seitenanzahl:  253
Genre: Jugendbuch
Verlag: Oetinger

Inhalt

Miriam und ihre beste Freundin erleben hautnah einen Amoklauf an ihrer Schule. Die zwei Mädchen verstecken sich in der
Jungentoilette und hoffen so, überleben zu können. Die beiden überleben, doch Miriams Freund Tobi wird getötet und Miriam muss mitansehen wie er stirbt! Nach diesem Tag ist für Miriam und ihre Freunde nichts mehr so wie es war! Miriam will mit niemandem mehr reden und ihren Freundinnen geht es ähnlich! Zugleich stellen sich alle die Frage, weshalb hat  Matias, der sonst so immer ruhige Junge einen Amoklauf auf die gemeinsame Schule gemacht?


Meinung *beinhaltet Spoiler*
Ich hatte so ganz schöne Probleme mit diesem Buch!
Die Grundidee dieses Buches fand ich ganz gut und auch interessant nur hapert es meiner Meinung nach total an der Umsetzung! Ich wurde leider so gar nicht richtig warm mit Miriam. Sie jammert die ganze Zeit nur herum. Natürlich ist es für sie eine schwierige Zeit, nach dem Amoklauf, aber anstatt sich darüber zu freuen, dass ihre Mutter wieder auf der Bildfläche auftaucht, jammert sie fast das ganze Buch lang durch! Sie will außerdem von niemandem Hilfe annehmen, bemitleidet sich die ganze Zeit selber und geht einem einfach nur tierisch auf die Nerven! Ich hätte sie am liebsten öfters gleich selber geschüttelt! Natürlich ist so ein Amoklauf eine richtig schlimme Sache, aber meiner Meinung nach ist Miriams größtes Problem ihre verdammte Sturheit! Ihre ganze Familie will ihr so gut es eben geht, helfen und sie will einfach nur ihre Ruhe haben - aber anstatt es mal anzusprechen, zickt sie alle an!
Die Mutter von Miriam, die jahrelang nicht präsent in Miriams Leben war taucht plötzlich auf und benimmt sich des öfteren auch alles andere als erwachsen! Ich meine die Frau ist sicherlich über 30 wenn nicht schon 40 (so genau geht das aus der Geschichte nicht hervor) und trinkt mit der eigenen 15! jährigen Tochter Wein!!! Ich meine: geht's noch? Seit wann betrinken sich Mutter und Tochter gemeinsam? Eine solche Szene in einem Jugendbuch geht ja meiner Meinung nach gar nicht! Ich fand die ganze Geschichte nach ca. 80 Seiten irrsinnig nervig, sodass ich des öfteren darüber nachdachte, es einfach abzubrechen, was ich dann aber natürlich doch nicht gemacht habe.  Ich habe echt gehofft, dass man vielleicht noch etwas mehr über den Täter; Matias rausfindet, aber leider wurde ich da enttäuscht! Man erfährt nur ein paar ganz wenige Sachen über ihn! Also um nochmals kurz auf die Geschichte zurückzukommen: ich finde, Miriam, Tobi und deren Freunde sind alle selber Schuld,dass sie diesen Amoklauf erlebt bzw überlebt haben! Ich meine, man beschimpft einen Jungen, denn man nicht kennt, nicht einfach! Mobbing ist sowieso das schlimmste, was man einem Menschen antun kann! So sind Miriam und Tobi auch echt fies zu Matias gewesen!
Das Ende dieses Buches fand ich ja schon echt arg weit hergeholt. Plötzlich verknallt Miriam sich in einen neuen Typen, ist mit dem auch gleich zusammen, versteht sich super mit der Mutter, die wieder abhaut und alles ist gut! Dafür dass Miriam das ganze Buch lang gejammert hat, geht es ihr plötzlich auf den letzten Seiten wieder super gut! Also mal im Ernst: geht es noch unrelaistischer??!!



Fazit
"Es wird keine Helden geben" fand ich zu Beginn noch richtig interessant, aber nach 80 Seiten ging es gewaltig bergab mit der ganzen Geschichte. Ganz knappe 2 von 5 Sternchen.

4 Kommentare:

  1. Schön zu sehen, dass es auch Anderen so wie mir erging. Und das, wo das Buch so gelobt wird, was ich nauch nicht nachvollziehen kann.

    Schöne Rezension.
    Liebe Grüße Sandra von Miss Page-Turner

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    1. Hi Sandra,
      ja ich verstehe jetzt auch nicht wirklich, weshalb dieser Roman von so vielen soo gelobt wird. Für mich war dieses Buch ganz schlecht ;/
      Liebe Grüße
      Colette

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  2. Huhu Colette,

    nach deinem Kommentar zu meiner Rezi, musste ich mir deine Meinung zu dem Buch auch unbedingt mal durchlesen. Ich muss zugeben, dass ich den größten Teil deiner Kritik absolut nachvollziehen kann. Gerade beim Ende hatte ich den gleichen Gedanken gehabt wie du. Wahrscheinlich hat es mich aber nicht so gestört, weil ich generell ein großer Fan von Happy Ends bin. =')) Dass Miriam sich nicht wirklich über den Besuch ihrer Mum freut, konnte ich allerdings nachvollziehen. Wenn ein Kind im jungen Alter verlassen wird, aus solchen Gründen wie sie ihre Mutter hatte, da passiert es schnell mal, dass die Wut größer ist als die Wiedersehensfreude. Bei Szenen wie, als die Mum und Miriam Wein trinken, hätte es wirklich nicht geschadet, wenn Miriam 2 - 3 Jahre älter gewesen wäre. Allerdings denke ich, ist das gar nicht mal mehr so unnormal, dass einige Eltern mit ihren Kindern etwas trinken. Das sehe ich auch immer mal wieder in meinem Freundeskreis. Über Matias hätte ich allerdings auch gerne mehr erfahren. ö.ö
    Also du siehst, dass ich einige Kritiken von dir absolut nachvollziehen kann und dann wiederum andere Sachen aus der Geschichte wieder für realistisch halte. =)

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Hey Leni,
      ja Happy Endings mag ich ja normalerweise auch, aber bei diesem Buch gefiel es mir nicht. In meinem Freundeskreis kenne ich echt keinen Einzigen, der mal mit 15 oder generell mit seinen Eltern Alkohol getrunken hat... Das mags schon geben, aber naja in so einem Jugendbuch hat sowas meiner Meinung nach nichts verloren.
      Liebe Grüße
      Colette

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